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Räumliche und zeitliche Verbreitung der Runen

Die Germanen haben keine gelehrten Abhandlungen über ihre Schrift hinterlassen. Was über die Runenschrift bisher ermittelt werden konnte, beruht in der Hauptsache auf der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Funden, die Runen tragen.
Das Verbreitungsgebiet der Runendenkmäler erstreckt sich ostwestlich von Wolhynien bis zur Irischen See und südnördlich von der Herzegowina bis Grönland.
Die Denkmäler umspannen einen Zeitraum von mindestens dreizehn Jahrhunderten.
Die Anzahl der Runenurkunden auf Sachfunden geht ins vierte Tausend und vermehrt sich erfreulicherweise noch durch neue Funde, die der gesteigerten Aufmerksamkeit auf das Runenwesen zu verdanken sind.
Sehr ungleich ist die Menge der Funde in den verschiedenen germanischen Siedlungsräumen. Aus dem festländischen Germanengebiet sind bisher über vierzig Funde zutage gekommen - bezeichnenderweise überwiegend aus Gräbern oder aus den künstlich aufgeschütteten Wohnhügeln an der Nordseeküste, die in Holland Terpen, an der „Waterkant“ Warfen oder Wurten genannt werden. Nicht wenige Funde sind auch aus Mooren gehoben worden, auf die einst wohl als Weihegaben niedergelegt worden sind. An Funden in England werden ebenfalls über vierzig gezählt, auf der Insel Man in der Irischen See siebenundzwanzig, inNorwegen etwa dreihundertundsechzig, im alten Dänemark ungefähr zweihundert, in Schweden dagegen über zweitausendfünfhundert - von anderen Fundgebieten zu schweigen.
Die ältesten Denkmäler des altdeutschen Fundgebietes sind lose Gegenstände wie Waffenteile, Schmucksachen, Geräte verschiedener Art, Schütznisse (Amulette) usw; in ihm ist bisher kein einziger Runenstein gefunden worden. Dagegen bestehen die Runenzeugnisse des germanischen Nordgebietes zu einem großen Teile aus Runensteinen.

Auszug aus „Kleine Runenkunde“ (1941) von Edmund Weber

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Die Pflicht

Die Zeit ist groß,
Doch größer ist der Mensch,
Der seine Zeit gestaltet.
Schicksal ist schwer,
Doch stärker ist der Mensch,
Der seines Willens waltet.

Grüßt nur das Licht,
Seid, Brüder, voll Vertraun.
Pflanzt auf die Siegeszeichen.
Grüßt nur das Licht,
Ihr Brüder, harret aus.
Die letzten Feinde weichen.

Glaubt an die Tat,
Die euch vom Tod erlöst.
Der Traum ist wahr geworden.
Glaubt an die Tat,
Der jungen Sonne Glanz
Grüßt sieghaft aus dem Norden.

- Kurt Eggers -

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Der Lebensbaum (Teil I)

Einige Ausführungen zum Sinnbild des Lebensbaumes, der Pflanze, dürften noch angebracht sein. Neben dem Maibaum erfreut sich der Weihnachtsbaum einer großen Verbreitung. Der Sinngehalt des Weihnachtsbaumes als Lebensbaum ist nicht zu bestreiten. Daß die fälschlicherweise "Palmbuschen" genannten Zweigbuschen der Frühlingszeit denselben Gehalt ausdrücken wie die verwandten "Maien" (auch "Pfingstmaien") oder das Urbild des "Donnerbesen", der uns in jenem Punkt 19* des "Indiculus" entgegentritt (als Kräuterbündel) ist ebenso eindeutig zu erkennen, wie das Sinnbildhafte der "Lebensrute", mit der die Kinder die Erwachsenen schlagen ("fitzeln", "stiepen" usw.) und die auch Knecht Ruprecht führt. Auch das bunt bebänderte Bäumchen, das beim Richtfest des neuen Hauses den Dachstuhl ziert, entspringt dem Glauben vom "Lebensbaum". Im Gegensatz zum grünen Zweig, Buschen oder Baum steht der dürre als Sinnbild des Unfruchtbaren, z.B. im "Schandmaien".

Die der Erkenntnis vom "Lebensbaum" zweifellos zugrunde liegende Naturbeobachtung ist für den zum "Schauen" (im tieferen Sinn des Wortes) geborenen germanischen Bauern ebenso bezeichnend wie sein liebevolles Verhältnis zu Pflanze und Tier, die er ebenso wie sein eigenes Ich als Teile des göttlichen Alls auffaßt. Nicht nur die Haustiere tragen mit ihm Freud und Leid, sondern der Bauer des Bayrischen Waldes bat noch vor wenigen Jahrzehnten einen Baum um Verzeihung, ehe er ihn fällte. In alten Rechtsweistümern wird der mutwillige Frevel an Bäumen mit harten Strafen bedroht und Jakob Grimm traf wohl das Wesen der deutschen Seele, wenn er schrieb, daß sich "in dem Wehen, unter dem Schatten uralter Wälder" die Seele der Menschen "von der Nähe waltender Gottheiten erfüllt" fühlte.

Der Lebensbaum, dessen mythisches Urbild der immergrüne Weltenbaum Yggdrasil über Urds Brunnen darstellt, ist ganz entsprechend der germanischen Einheit von Religion, Recht und Rassenpflege, auch zum Sinnbild des göttlichen Rechts geworden.

Das "Grimnirlied" der Edda berichtet:
"Wenn er reitet Gericht zu halten bei der Esche Yggdrasil"... und in Dutzenden deutscher Bauerndörfer steht heute noch eine alte Linde am Anger, von steinernen Bänken umgeben, auf denen einst die Ältesten der Sippen im Thing zu Rate saßen.

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

*Siehe angefügtes Bild am Anfang des Berichtes

Teil II

Teil III

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Der Lebensbaum (Teil II)

Die verzeinzelt noch anzutreffende Sitte, bei der Geburt eines Kindes, insbesondere des Hoferben, einen jungen Baum im Hofe zu pflanzen, erinnert ebenso an den ewigen Lebensbaum, wie die Bäume, die zu Ehren großer Männer mit unsterblichen Verdiensten gepflanzt werden. --

Daß Bäume Wetterkünder sein können, gründet sich zweifellos auf geschlechterlange Erfahrung. Wenn im Nebelung noch Wasser aus einer angehauenen Buche spritzt (also der Saft nicht stark zurückgegangen ist), so ist nach Tiroler Volksglauben mit einem regenreichen (und nicht kalten) Winter zu rechnen. Auch der norddeutsche Spruch über das Frühlingsausschlagen von Eiche und Esche dürfte seine Richtigkeit haben:

"Kummt de Eike vor de Esche
hält der Himmel grote Wäsche
kummt de Esche vor de Eike
hält de Himmel grote Bleike."

Daß der alte Bauernspruch über die verschiedene Blitzgefahr unter einzelnen Bäumen:

"Vor den Eichen sollst du weichen,
doch die Buchen sollst du suchen"

durch wissenschaftliche Beobachtungen in hervorragender Weise als richtig erwiesen wurde, ehrt das bäuerliche Weistum nicht wenig.

Es würde zu weit führen, wollte man auf die einzelnen Bäume und Sträucher oder gar niedrigeren Pflanzen näher eingehen. Allgemein muß darauf hingewiesen werden, daß von ihnen manch bewährtes Heilmittel stammt, so daß sie selbst hin und wieder noch als "heilig" und "Gesundheit bringend" empfunden werden. Marzell berichtet einen norddeutschen Spruch, in dem der "liebe Eichbaum" gebeten wird, das Fieber von einem Menschen zu nehmen.

Die Linde ist wohl der häufigste deutsche Gerichtsbaum, der des Dorfes Mitte ziert. Den heilsamen Lindenblütentee kennt unser Volk noch allenthalben.

Von der Birke stammt meist das Maibuschengrün. Heute steht sie an Pfingsten in vielen deutschen Häusern und am Vorabend der ostfränkischen Kerwa wird sie festlich eingeholt.

Die Eberesche, der Vogelbeerbaum, steht in hoher Achtung bei unseren Bauern. Man steckt seine Zweige mancherorts auf die Dächer und an ihn, als rechten lebenszähen Baum ("Quitschenboom" in dem vermutlich der Stamm Quik, Queck=Leben-Quecksilber-steckt) knüpft sich der von Marzell mitgeteilte Spruch aus Mecklenburg:

"Ich quitsch di, ek queke di, de leiwe Gott bei beter di denn warst du dick un fett un rund un denn och gesund."

Geheimnisvoll ist die Rolle der seltsamen immergrünen Mistel - so wie Baldr durch den Mistelspeer getötet wird, bringt sie dem Baum, der ihr Wirtspflanze ist, den Tod. Wir finden sie mit ihren weißen Beeren um die Weihnachtszeit in mancher Stube hängen - wohl als Sinnbild dafür, wie das alte Jahr zu Ende geht. So gewiß dieser Tod ja von einem neuen Leben gefolgt wird und so gewiß wie ein sterbender Baum Baustoff für neu aufbauende Pflanzen abgibt, so möglich ist die Deutung, daß die Mistel nichts anderes als das Sinnbild der abbauenden, tötenden Kräfte im All darstellt, die ebenso zur Ganzheit der göttlichen Ordnung gehören, wie die aus dem scheinbaren Tod neuerstehenden.

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

Teil I

Teil III

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Der Lebensbaum (Teil III von III)

Von den Sträuchern ist zweifellos der Holunder der bedeutendste im Brauchtum. Sein Name erinnert uns an "Frau Holle" und "Die Hausapotheke des Bauern" hat man ihn nicht zu Unrecht genannt. Die sommersonnwendlichen Holunderbüschl sind altüberliefert; Holunderwein, Holundermark und "Hollertee" sind allgemein bekannt.

Der Wacholder ("Kranewit", "Reckholder", "Machandl" usw.) ist besonders im Kräuterbündel nie vergessen, seine Beeren sind heilkräftig, mit ihm wird bei Gewitter oder an den heiligen zwölf Nächten das Haus geräuchert.

Die Hasel wird mit Vorliebe als Fruchtbarkeits-Sinnbild verwendet und dankt dies sicher ihrer eigenen Fruchtbarkeit. Eine Haselnußgerte ist häufig der Zweig zum "Fitzeln" mit der Lebensrute und daß man das Geschehen im Jahreslauf - wie auch oft zu beobachten sein wird - als gleichlaufend mit dem des Lebenslaufes sich sinnbildlich vorstellt, beweisen alte Bauernsprüche wie der, daß es bei reicher Haselblüte wenig Jungfrauen im betreffenden Jahr geben müßte. Aus späterer Zeit stammt dann die bereits wohl verbogene Wendung: "Viel Haselnüsse, viel uneheliche Kinder." Ich halte die Deutung Marzells, daß es "beim Haselnußpflücken im dichten Walde unter dem jungen Volke wohl nicht immer recht ehrbar herging" jedenfalls für völlig abwegig. Warum konnte in Zeiten größerer Naturverbundenheit der Menschen (wie es die früheren eben waren), eine natürliche außergewöhnliche Fruchtbarkeit in der Natur nicht gleichzeitig für die Fruchtbarkeit der Menschen eine Steigerung bedeuten und man braucht in diesem Falle gar nicht allein die sehr stoffliche Erklärung heranziehen, daß etwa die Aussicht auf reiche Ernte eher zur Hochzeit und neuer Lebensbegründung ermutigt hätte.
Weitere Pflanzen und Kräuter werden im Verlauf der Brauchtumsdarstellung noch zahlreich anzutreffen sein.

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

Teil I

Teil II

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Forwarded from Nordische Chroniken
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Tiersinnbilder

Aber auch höhere Lebewesen, auch Tiere, pflegen im bäuerlichen Brauch als Sinnbilder verwendet zu werden. Der Bock tritt als Sinnbild der Fruchtbarkeit, etwa im "Kerwahammel" (ursprünglich wohl auch anstatt der "Weinbergsgeiß") auf und noch häufiger ist es der Hahn, der z.B. als "Erntehahn" niederdeutsche Erntekränze schmückt und zum Hahnentanz, Hahnenreiten, Hahnengreifen oder Hahnenschlagen dient. Doch ist er nicht nur Sinnbild der Fruchtbarkeit. Der "hochrote Hahn", geheißen "Fialar", der Edda steht in mythischer Beziehung zur Gottheit und das bäuerliche Brauchtum kennt ihn als "Wetterhahn" auf dem Dache ebenso gut, wie uns das Gleichnis vom "roten Hahn" für die Feuersbrunst allgemein geläufig ist. Und noch ein weiteres: "der Hahn ist des Bauern Uhr und Kalender"! Der Hahn ist Künder des Lichts, ist Künder des neuen Tages, nach dem Volksglauben dann auch Künder des neuen Jahres. Und daraus erklärt sich sein Auftreten als Schmuck oder Spielzeug (Tonhähnchen im Fläming!) zur Weihnachtszeit. Der bezeichnend aufklärende Spruch: "Der Hahn lehrt nicht die Sonne aufgehen, die Sonne lehrt ihn zu krähen", kann nicht aus bäuerlichem Geiste geboren sein, denn der Bauer hatte diese Selbstverständlichkeit wohl von vornherein gewußt und ihre Betonung ändert ja nichts an der Tatsache, daß der Hahn doch den heranbrechenden Tag verkündet und mit seinem Schrei die Schläfer weckt.

Von anderen Vögeln wurden die Raben schon erwähnt, Allvaters Boten Hugin und Munin, die in bewußter Umdeutung durch fremden Einfluß erst zu den Unglücksboten ("Unglücksraben"!) wurden. Ehedem waren sie dem ausziehenden Krieger glückverbündende Zeichen gewesen. Auch dieser Glaube braucht keineswegs allein auf Erfahrung gestützt zu sein (mythologische Zusammenhänge bestehen ja!), wenngleich auch die Beobachtung der Tiere der Naturbeobachtung des germanischen Bauern entsprach. Man erinnere sich doch nur daran, wie Wieland der Schmied seinem Bruder vom Vogelflug berichtet: "Du magst es wissen, daß alle Vögel sich gegen den Wind niederlassen und sich ebenso emporheben."

Der Storch, der Adebar (Odebar = Gut-bringer) wird zum Sinnbild des Kinderbringers, nicht zuletzt weil er zu jener Zeit ins Land zurückkommt, zu der nach göttlicher Ordnung das neue Leben in der Natur erwacht und zu einer Zeit, als die Menschen noch mehr als heute sich in diese göttliche Ordnung einfügten, auch die jungen Menschenkinder zur Welt kamen. Mitwirken mag vielleicht, daß der Storch dank seines langen Schnabels die Kinder leicht aus dem "Kindlesbrunnen" zu holen vermag! --

Der Schwan als Jahresbegleiter findet als friesisches Giebelzeichen vielfach Verwendung. Er ist es, der am spätesten im Jahre die Heimat verläßt und am frühesten wiederkehrt. Nicht unerwähnt darf bleiben, wie seine Körperform (der geschwungene Hals) das S-Zeichen eine Abwandlung der Odalrune (ältere Odilrune) darstellt.

Der Osterhase, der die Ostereier legt, ist ein Frühlingssinnbild. Er ist selbst ein Beispiel üppiger Fruchtbarkeit und der Schnee- oder Alpenhase soll doch im Frühling sein weißes Winterkleid ebenso mit einem dunklen verstauchen, wie die Erde es tut.

Ähnliche Bedeutung hat das Sinnbild des Bären, der in Frühlingsbräuchen hin und wieder vorkommt. Nach altem Volksglauben hält er ja einen ununterbrochenen Winterschlaf, aus dem ihn das Frühlingswerden erst wieder erweckt.

Das Schwein ("Glücksschwein") ist Sinnbild des Glückes und Lebenssegens und tritt als solches im Weihnachtsgebäck (Juleber) noch auf. ("Schwein haben" = Glück haben!)

Die Eule ist nordisches Sinnzeichen der Weisheit. Andere altüberlieferte Tiersinnbilder, wie z.B. die eddischen Hirsche (der "Hubertus-Hirsch") oder auch das Eichhörnchen (Ratatöskr) spielen weniger in Bräuchen eine Rolle, als vielmehr im Erzählgut oder in altüberlieferten bäuerlichen Stick- und Webemustern. (Diese sind, nebenbei, ja auch eine Fundgrube von Lebensdarstellungen, oft verbunden mit weiteren Sinnbildern, dem Vogelpaar, dem Menschenpaar usw.)

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

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Sachsinnbilder

Neben Lebewesen spielen eine Reihe weiterer Sinnbilder eine beachtliche Rolle in deutschen Bräuchen. Man denke doch nur an den Hammer als Sinnbild des Rechtes und der göttlichen Kraft. Thors Zermalmer Mjölnir ist allbekannt. Als Sinnbild der Eheschließung tritt der Hammer in der Edda wie auf den Felszeichnungen von Bohuslän auf und dieses Rechtsbrauchtum lebt im deutschen "Polterabend" z.T. noch fort. Balders Scheiterhaufen wird mit dem Hammer geweiht und bei der Landnahme bestimmte der Hammerwurf die Grenze des Besitzes. Noch in unsere Zeit ragt der "Schulzenhammer" herein (z.B. im Fläming), mit dem den Anordnungen des Schulzen Rechtskraft verliehen wurde und als Hammer bei der Versteigerung spielt er heute noch eine Rolle. In seine Klasse gehört auch jene Holzklapper, die vereinzelt jetzt noch im Gebrauch ist, so z.B. im Dorfe Sierße im Braunschweigischen. Sie trägt unverkennbar einen kleinen Hammer als Klöppel, wird vom Gemeindediener benutzt, um amtliche Bekanntmachungen anzukündigen und häufig dient sie dem Bauern, um das Gesinde zur Mahlzeit zu rufen oder als Lärmgerät bei der Treibjagd.

Das Schwert als Sinnzeichen der Freiheit, des Rechtes und der Wahrhaftigkeit tritt vereinzelt noch bei Hochzeiten auf und wird dort vor der Braut einhergetragen.

Spinnrad oder Kunkel sind Zeichen des weiblichen Hausfleißes und der weiblichen Tugend, die Schlüssel Sinnbild der häuslichen Gewalt und schon in altgermanischen Gräbern hat man den Schlüsselbund am Gürtel der Frau gefunden.

Handschlag und Weintrunk bekräftigen einen Bund oder Vertrag ("Minnetrunk", "Johanniswein" der Brautpaare), der Ringwechsel gilt gemeinhin als Ehezeichen.

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

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Forwarded from Imkerkunst 🐝
Der Kranz ist das Sinnbild der Ganzheit des Lebens, das in immerwährendem Kreislauf Geburt und Tod miteinander verbindet, er ist das Zeichen der ewigen Wandlung. Und die Kerzen auf dem Weihnachtskranz künden, daß es nur noch kurze Zeit ist bis zum höchsten Fest des Jahres.

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Weihnachtskranz

Ein paar Ästlein von den schönsten Tannen,
breitgenadelt, silbern grün und voll,
hast du mir im Heimatwald gebrochen,
hast ein liebes Wort dabei gesprochen
früh im Bergwald unter hohen Tannen,
das die Heimat von mir grüßen soll.

Hast die Zweige all in ihrer Frische,
voller Duft von Kien und Immergrün,
liebreich mir zum Weihnachtskranz gewunden,
hast ein Stäudlein Kranwit dreingebunden:
festlich hängt nun über meinem Tische
dein Geflecht, das Lichter überblühn.

Fernher spür ich unter diesen Zweigen,
wie der Sturm um unsre Berge rennt,
höre Stämme stöhnen, Astwerk fauchen,
seh den Nebel um die Halden rauchen,
fühle, wie sich alle Kronen neigen,
wenn das Sternlicht über ihnen brennt.

Johannes Linke
Runenmagie ist das grosse Wissen von den kosmischen Kräften, die Erkenntnis der verborgenen Naturkräfte, der feinstofflichen himmlischen sowie erdigen Ströme, Wellen, Wesen und Mächte. Alle hohen Weisheiten, alles Geheimwissen der Welt ist nur Stückwerk, welches im Laufe der Zeiten zum grossen Teil verunstaltet und verdorben wurde, aber einst seinen Ursprung in der göttlichen arischen Runenmagie hatte. Alle Sprachen der Welt sind von der arischen, magischen, lebendigen, germanischen Muttersprache abgeleitet. Die germanische Runenschrift ist die Schrift aller Schriften. Runen sind nicht nur Buchstaben, Wortzeichen, sondern lebende, magische, raunende Ursymbole, die sich körperlich durch Runenstellungen und Tänze erfühlen und zum eigenen Wohle, ja zum Segen der ganzen Menschheit verwenden lassen. Wer rein, bewusst die Runen körperlich stellt und erfühlt, dem werden grosse Geheimnisse offenbar, wenn er in den Radiowellen, Feinströmen und Fliesskräften des Alls übt, runt, schwingt und tanzt. Bei idealer Höherentwicklung treten im Runer, im Übenden, Hellgesichte, astrale Wahrnehmungen, höchste Medialität und Sehertum zutage.

Vorwort zu Siegfried Adolf Kummer`s "Runen-Magie"

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Geht nicht unser aller Streben dahin, die positiven Ideenwerte in unserem Leben zu realisieren? Wunsch, Hoffnung, Vertrauen sind hierbei die magischen Geburtshelfer, wie der Praktiker der Gedankenmagie aus wiederholter Erfahrung weiss. Schicksalbemeisterung durch Gedankenkraft ist längst kein Geheimnis mehr, so gut wie unbekannt jedoch ist der Gebrauch der Runen zum Zwecke harmonischer Neugestaltung unserers Daseins.

Doch was läge näher? Jede Rune symbolisiert bestimmte Ideen, ist Ausdruck verwandter Ideengruppen. Schon im achtzehnstrophigen Zauberlied, auch im Sigrdrifumal und an anderen Stellen der Edda finden sich unmissverständliche Hinweise, wie sich der Kundige der Runen im notwendenden Sinne bedienen kann. Offenkundig sind die Andeutungen, Runenmächte in den Dienst einer praktischen Erfolgsmagie zu stellen.

Auch in unserer Zeit liegen Berichte vor, dass sich durch Runenhilfe so manche missliche Lebenslage besser gestaltet hat. Die Wiederentdecker des Runengeheimnisses wussten um die schicksalsbezwingende Macht der Runen, wagten aber nicht, mehr als spärliche Hinweise zu geben. Wenn hier und in späteren Abschnitten zum erstenmal genauere Anweisungen erfolgen, dann nur mit der ausddrücklichen Warnung vor Missbrauch dieser heiligen Kräfte zu eigensüchtigen Zwecken. Jede Profanierung weckt das Dämonium der entweihten Rune, deren zerstörenden Wucht keiner, auch der Stärkste nicht, auf die Dauer standzuhalten vermag.

Auszug aus "Runenmagie" von Karl Spiesberger

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„Anderen an seinem Unglück die Schuld geben, ist ein Zeichen von Dummheit, sich selbst die Schuld geben, ist der erste Schritt zur Einsicht; weder anderen noch sich selbst die Schuld geben, ist ein Zeichen von Weisheit."

- Epiktet -

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Gedanken sind Kräfte! Wer bezweifelt es noch? Gedankenströme aktivieren das Unbewusste, lenken es nach Wunsch und Wollen. Gedanken dringen bis ins "Reich der Ursachen", gestalten Ideen zu realen Werten.

Das gesamte Universum mit seinen unzähligen Welteninseln und Abermilliarden Lebensformen ist Summe von IDEEN, wirkend aus dem ÜBERSEIN.

Allein nicht nur auf materiellem Plane, vom Atom bis zum Glutgiganten fernster Räume, vollbringen Ideenmächte ihr Werk. Wir alle kennen zur Genüge das Walten unsichtbarer Machtfaktoren, bestimmend Menschen-Schicksal wie Völkergeschehen. Ruhm, Reichtum, Ehre, Erfolg, Lust, Liebe, Glück und deren Gegenspieler sind ihre Trümpfe. Allem in Natur und Leben zum Ausdruck gebrachten liegt ein Unwägbares zugrunde: das "Ding an sich", entstammend der Wirklichkeiten schaffenden Werkstätte kosmischer Schöpferkräfte.

Auszug aus "Runenmagie" von Karl Spiesberger

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Forwarded from Wächter
Bin das schützende Nest
Bin das Heil der Erde
Bin das Naturgesetz
Bin das Leben und Sterbe

- Marcel
Die Geminiden sind in der Nacht vom 13. auf den 14. Julmond gut zu beobachten, der offizielle Höhepunkt ist 2 Uhr. Sie sind aber prinzipiell die ganze Nacht über zu sehen. In diesem Jahr stört der Mond, denn am Vormittag des 15. Julmond ist Vollmond. Ich empfehle ein kleines Beobachtungsfenster am Morgen des 14. Julmond, was sich zwei Stunden vor Sonnenaufgang öffnet. Für Leipzig ist das gegen 6 Uhr.

Der Mond steht dann tief und stört nicht so: Zu dieser Zeit lohnt es sich auch ins Dunkle zu fahren. Wer das nicht will oder kann, für den beginnt dieses Fenster eine halbe Stunde früher, weil der Himmel in einer Stadt ohnehin hell ist. Auch dann ist das Licht des Mondes bereits gedämpft.
Wenn die Bedingungen gut sind, dann können in dieser halben Stunde durchaus 30-40 Sternschnuppen sichtbar werden
Die Sternschnuppen tauchen am ganzen Himmel auf, der Ausstrahlungspunkt (Radiant) ist das Sternbild Zwillinge. Es befindet sich am Morgen des 14. Julmonds hoch im Südwesten.

Worte: Uwe Pilz

Ursprung: Sternfreunde

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Bevor du sprichst, bedenke: erstens was du sagst, zweitens, warum du es sagst, drittens zu wem du es sagst, viertens von wem du es weißt, fünftens was du mit deinen Worten bewirkst, sechstens, welchen Vorteil das Gesagte bringen wird, und siebentens, wer deine Worte hören wird.

Lege daher jedes deiner Worte auf die Waagschale und prüfe sie auf diese sieben Arten, bevor du sie aussprichst: So wird niemals Unheil aus deiner Rede erwachsen.

- Cadoc -

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Sonnensinnbilder

Naturerscheinungen üben Einfluß auf die sinnbildliche Kraft des Volkes aus; das Wolkengebilde wird zum "Wetterbaum", die Regenwolke zum "Grauen Roß" und der weiße Schimmel Allvaters, der durch die Lüfte braust, ist zweifellos von dem Erlebnis des Sturmes und des Schneesturmes mitgebildet worden.

Für die stärksten Kräfte der Natur, z.B. für die Sonne, entstand eine Menge heiliger Sinnbilder. Das Feuer als Sonnensinnzeichen ist bekannt, der Apfel als Sonnensinnbild tritt noch am fruchttragenden Weihnachtsbaum auf. Friesische Gebäcke zeigen die Sonnenbögen; der kleinste, wintersonnwendliche Tageskreis der Sonne ist das Urbild der Urrune, die Hufeisenform und dieser Vorstellung verdankt das Hufeisen seine heute noch gültige Eigenschaft als Glücksbringer.

In Gebildbroten, im Schmuck, in der Zeichnung, ja auch in Gebilden des Volkstanzes erscheint die Spirale und die doppelte Spirale als Gleichnis des Sonnenlaufes im Jahr (vom kleinsten-innersten Tageskreis an der Wintersonnenwende werden die Tagesbögen immer größer bis zur Sommersonnenwende, wo dann die Umkehr erfolgt).

Die alten Drehburgen (sog. "Trojaburgen") gehören ebenso hierher wie die Steinsetzungen der Sonnenkalender (z.B. Stonehenge) und das bekannte Kinderspiel, eine Spirale in den Sand zu zeichnen und ihren Windungen entlang zu hüpfen, erinnert in gleicher Weise an den Sonnenlauf, wie etwa im Märchen des Rotkäppchen.

Das bekannteste Sinnbild der Sonne und damit der göttlichen Ordnung, also auch das Sinnzeichen des Jahres und des Lebens, ist der Kreis oder der Kranz, das Anfang- und Endlose, Ausdruck der Ewigkeit. Der Kranz der Braut, wie der Kranz am Grabe gehören hierher, desgleichen der Kranz am Maibaum oder an der Queste. Hier ist er zum Radkreuz verwendet, das in nordischen Felszeichnungen bereits als Heilszeichen vorkommt und im germanischen Schmuck (z.B. auf Urnen, Goldschalen usw.) eine bedeutsame Rolle spielt. Der doppelte Kreis, die doppelte Sonne ist Zeichen der Sonnenwende und des ewigen Jahres und liegt der älteren Odilrune zugrunde, die im bäuerlichen Schmuck, am Hause wie in Stickereien noch altbekannt ist.

Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel

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Wintersonnenwende
Ein Festlied.

Wintersonnenwende
War’s, die uns vereint;
Draußen ohne Ende
Trüb‘ der Himmel weint‘.
Doch wir Freunde schlossen
Fröhlich unsern Bund –
Segen den Genossen,
Segen jener Stund‘!

Wintersonnenwende –
Starr die Welt, in Nacht –
Hier nur lodern Brände,
Herz und Geist erwacht.
Weht es draußen schaurig,
Hier ist’s frühlingsheiß;
Warst am Tag du traurig,
Lach‘ in unserm Kreis.

Wintersonnenwende
Wieder uns vereint,
Sommersonnenspende
Warm in’s Herz uns scheint.
Hebt die gold’gen Becher:
Freude dieser Stund‘!
Segen jedem Zecher,
Segen unserm Bund!

- Ernst Scherenberg -

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2024/12/22 07:08:50
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