Warning: Undefined array key 0 in /var/www/tgoop/function.php on line 65

Warning: Trying to access array offset on value of type null in /var/www/tgoop/function.php on line 65
3633 - Telegram Web
Telegram Web
Deutschland

Dort wo die Eichen heimlich Raunen
Dein Herz mit heil`ger Andacht füllt,
Wo aus der Erde rings, der braunen,
Ein starkes, herbes Duften quillt,
Wo alte Städte heimlich träumen
Von längst vergangner, alter Zeit,
Wo Meereswellen wogend schäumen,
Und um den Strand die Möwe schreit,
Wo trotz`ge Berge mächtig ragen
Und breite Flüsse nordwärts ziehn,
Wo alte Märchen dich und Sagen
Auf allen Wegen bunt umblühn,
Wo traute Worte dich umklingen
Und fleißig wirket jede Hand,
Wo Freiheitslieder mächtig schwingen –
Dort, Deutscher, ist dein Heimatland!


🪦 -Erich Limpach, 27.06.1899 in Charlottenburg - 10.12.1965 in Coburg-
@DeutscheDD
Menschenbeifall

Ist nicht heilig mein Herz, schöneren Lebens voll,
Seit ich liebe? warum achtetet ihr mich mehr,
Da ich stolzer und wilder,
Wortereicher und leerer war?

Ach! der Menge gefällt, was auf den Marktplatz taugt,
Und es ehret der Knecht nur den Gewaltsamen;
An das Göttliche glauben
Die allein, die es selber sind!


-Johann Christian Friedrich Hölderlin, 20.03.1770 in Lauffen am Neckar – 07.06.1843 in Tübingen-
@DeutscheDD
Gesicht im Walde

Ich hatte mich verirrt im tiefsten Wald,
Schwarz war die Nacht, unheimlich troff der Regen,
Der Sturm ging in den Wipfeln wild und kalt.

Da sah ich plötzlich unfern meinen Wegen
Durchs feuchte Laub blutrote Funken sprühn,
Und Hammerschläge dröhnten mir entgegen.

Durch Dornen und durch Buschwerk drang ich kühn,
Und bald gewahrt' ich, rings vom Wald umfangen,
In hoher Hall' ein Schmiedesfeuer glühn.

Drei Riesen waren's, die die Hämmer schwangen,
Berußt, die Augen nur aufs Werk gekehrt,
Dazu sie schauerliche Weisen sangen.

Sie schmiedeten an einem großen Schwert,
Zweischneidig war's, der Griff als Kreuz gestaltet,
Die Kling' ein Strahl, der züngelnd niederfährt.

Und einer sang in Tönen, fast veraltet,
Doch also tief, wie wenn emporgeschwellt
Der mächt'ge Hauch in dumpfer Orgel waltet:

„Es rührt im Birnbaum auf dem Walserfeld
Sich schon der Saft, und deinem Volk zum Heile
Erscheinen wird der langersehnte Held.

Drum rüstig mit dem Hammer, mit der Feile!
Das Schwert, das Königsschwert muß fertig sein,
Und unser Werk hat Eile, Eile, Eile!“

Er schwieg, und singend fiel der zweite ein
Mit einer Stimm', als wollt' er aus den Grüften
Mit Erzposaunenschall die Toten schrein:

„Es hat zu Nacht gedonnert in den Klüften
Des alten Bergs, den man Kyffhäuser heißt,
Und einen Adler sah ich in den Lüften.

Wie Sturmesrauschen klingt es, wenn er kreist,
In seinen Fängen trägt er Blitzeskeile,
Die Rabenbrut entflieht, wo er sich weist.

Drum rüstig mit dem Hammer, mit der Feile!
Zur rechten Stunde sei das Werk getan;
Das Kreuzesschwert hat Eile, Eile, Eile!“

Und tief einfallend hub der dritte an,
Das scholl, wie unterird'sche Donner grollen,
Wenn sich die Lava rühret im Vulkan:

„Die Zeit ist schwanger; aus den dürren Schollen
Wird eisern aufgehn eine Kriegersaat,
Sein rotes Banner wird der Kampf entrollen.

Drum schreiten hohe Geister früh und spat
Durchs deutsche Land und pochen an die Türen
Und mahnen laut: Der Tag des Schicksals naht!

Viel eitles Blendwerk wird er sich erküren,
Mit Lächeln locken, dräun mit Blitzgeschoß,
O lasse keiner dann sein Herz verführen!

Denn Füße nur von Ton hat der Koloß,
Und stürzen wird er über kurze Weile,
Im Fall begrabend seiner Knechte Troß.

Drum rüstig mit dem Hammer, mit der Feile!
Ihr Bälge, blast, ihr Funken, sprüht empor!
Das Schwert des Siegs hat Eile, Eile, Eile!“

So sangen sie. Dann schwieg der dumpfe Chor,
In kaltem Schauer bebten meine Glieder,
Doch wagt' ich nicht mich in der Halle Tor.

Zurück ins schwarze Dickicht floh ich wieder
Und sah verlöschen bald der Flamme Licht,
Nur bang im Haupt noch summten mir die Lieder.

Kaum weiß ich jetzt, war's Traumbild, war's Gesicht?
Doch mahnt es, daß auch wir das Schwert bereiten,
Das Schwert des Geistes, welches nie zerbricht!

Wachet und hoffet! Schwer sind diese Zeiten!


-Franz Emanuel August Geibel, 17.10.1815 in Lübeck - 06.04.1884 ebenda-
@DeutscheDD
Der Gemeinsinn ist etwas Naturnotwendiges.
Er ist die von dem Menschen gefühlte Notwendigkeit, daß man sich an andere Menschen anschließen muß, weil sie die gleichen Lebensziele verfolgen.
Eine höhere Stufe ist vorhanden, wenn jemand seinen Eigennutz überwindet aus Rücksicht auf die Wohlfahrt des ganzen Volkes!

-Max Haushofer Jr., 23.04.1840 in München - 9. oder 10.04.1907 in Gries bei Bozen-
@DeutscheDD
Plätzchen backen

Oh, wie lieb ich die Gerüche
aus der warmen Weihnachtsküche!
Zieht der süße Duft hinaus,
riecht man ihn im ganzen Haus.

Hörnchen, Herzen, Zuckerkringel,
Pfefferkuchen, Schokoringel,
Brezeln, Sterne und noch mehr -
Plätzchenbacken ist nicht schwer.

Besser noch als die vom Bäcker
schmecken sie - so köstlich, lecker!
Keiner könnte widerstehn,
wenn sie auf dem Festtisch stehn!


-Karin Heinrich, 07.09.1941 – 26.12.2022-
@DeutscheDD
Wikinger Lied

Leise schiebt der Bug sich durch die Wellen.
Lautlos hebt sich der Drachenkopf empor.
Die Glut der Sonne leuchtet in der Ferne.
Der Seewind summt Dir leise in Dein Ohr.

Deine starre Hand, umklammert fest das Steuer.
Dein trüber Blick schweift endlos übers Meer.
Die ruhige See ist Dir nicht ganz geheuer.
Der Sturm ist jetzt schon ein paar Tage her.

Verbrannt ist Dein Gesicht durch Eiseskälte.
Zu Eis erstarrt ist längst Dein grauer Bart.
Niemand der von dieser Fahrt erzählte.
Die Geschichte still vom Meer bewahrt.

In Deinen Adern friert das Blut von 1000 Ahnen.
In Deine Augen friert die Sonnenglut sich ein.
Diesen Weg bist Du schon 13 Mal gefahren.
Doch diesmal sollte alles anders sein.

Du brauchst nicht mehr auf die anderen zu warten.
Es ist Deine Zeit, drum tritt in Ehren ein.
Du bist gefahren mehr als 100 Fahrten.
Doch diese Letzte wird auch Deine Erste sein.

Leise schiebt der Bug sich durch die Welle.
Lautlos hebt sich der Drachenkopf empor.
In dieser Nacht da leuchten tausend Sterne.
Walküren tragen Dich zum goldenen Tor!


-Einar von Rokeslare-
@DeutscheDD
Ahnen und Enkel

Sie bauten Burgen, sich zu bergen,
sie türmten Dome kühn empor.
Ihr Staub zerfiel in engen Särgen,
noch aber künden Turm und Tor,
wie sie mit Leib und Seel gerungen
für Gott und Volk, für Ehr und Recht,
und Tod und Finsternis bezwungen,
ein frommes, eisernes Geschlecht.

So sind sie uns vorausgefahren -
wir aber, Blut von ihrem Blut,
wir wollen treu das Erbe wahren,
bis unser Staub in ihrem ruht!


-Georg Finke, 28.09.1877 in Celle - 19.08.1964 in Berlin-
@DeutscheDD
Heute gibt es viele, die das Gute für schlecht, das Minderwertige hingegen für gut halten.
Diese Leute helfen nicht, sie hindern vielmehr!


-Gottfried von Straßburg, gestorben um 1215-
@DeutscheDD
Der Herrschaft Zauber aber ist das Geld;
ich weiß mir "Bess'res" nicht auf dieser Welt
als Gift und Geld!


-Adelbert von Chamisso, 30.01.1781 auf Schloss Boncourt bei Ante – 21.08.1838 in Berlin-
@DeutscheDD
Wir sind niemals besiegt, außer, wenn wir den Mut verlieren! 🍀⚔️

-Michael Müller, 1673 in Blankenburg im Harz – 13.03.1704 auf Burg Schaubeck-
@DeutscheDD
Ja! Ich weiß, woher ich stamme!
Ungesättigt gleich der Flamme
Glühe und verzehr’ ich mich.
Licht wird alles, was ich fasse,
Kohle alles, was ich lasse:
Flamme bin ich sicherlich!


-Friedrich Nietzsche- 15.10.1844 in Röcken - 25.08.1900 in Weimar-
@DeutscheDD
Wintersonnenwende 🔥🌞🔥

Steht, Pferde, steht!
Der Jahreskreis ist geendet, des Nordlands Völker senken tief, Ihr Haupt voll Hoffnung, daß die Zeit sich endlich wendet, die sie der Sonne Blick so lang beraubt.
Der Alpen Kämme schon, die holde Ferne, das Band der Flüsse – Pferde, greift nur aus!
Nah ist die Weltenzeit, wo Sommersterne erhellen froh der Erde grünes Haus.
In Eis und Schnee begraben alle Zonen, gefroren blickt der blanke See herauf.
Du, schönes Land, in dem die Deutschen wohnen, mach wieder deine blauen Augen auf!
Eilt, Sommerpferde, eilt!
Die goldenen Lanzen werf ich mit Macht durchs dunstene Gezelt.
Die Nebelfahnen flattern, doch wir pflanzen des Lichtes Zeichen in die Winterwelt!

@DeutscheDD
Julnachtsschwur 🔥

"So schwöret ernst im Kreise,
am Markstein unserer Zeit,
nach alter Germanenweise
Alldeutschlands heiligen Eid!

Und wer in Sturmnachtwettern
den Schwur der Treue bricht,
ein Blitzstrahl soll zerschmettern
den ehrlos feigen Wicht!"


@DeutscheDD
Please open Telegram to view this post
VIEW IN TELEGRAM
Winterfreuden ❄️

Nicht nur der Sommer, sondern auch
Der Winter hat sein Schönes,
Wiewohl man friert bei seinem Hauch,
So ist doch dies und jenes
Im Winter wirklich angenehm,
Besonders daß man sich bequem
Kann vor dem Frost bewahren,
Und auch im Schlitten fahren.

Das weite Feld ist kreidenweiß,
Wem machte das nicht Freuden?
Die Knaben purzeln auf dem Eis,
Wenn sie zu hurtig gleiten,
Und ist nicht die Bemerkung schön,
Bei Leuten, die zu Fuße geh'n,
Daß sie schier alle springen
Und mit den Händen ringen?

Und wenn man sich versehen hat,
Mit Holz, um einzuheizen,
So muß die Wärme früh und spat
Uns zum Vergnügen reizen,
Man richtet mit zufried'nem Sinn
Den Rücken an den Ofen hin,
Und wärmet sich nach Kräften
Für Haus- und Hofgeschäften.

Ein altes Buch zur Abendzeit
Muß ich zumeist doch lieben,
Wenn man da liest die Albernheit
Der Vorzeit schön beschrieben,
Man sitzt und liest und freuet sich
Und danket dem Winter herzinniglich
Genügsam und bescheiden
Für uns're jetzgen Zeiten!


-Ludwig Eichrodt, 02.02.1827 in Durlach – 02.02.1892 in Lahr/Schwarzwald-
@DeutscheDD
Wir Kinder am Winterabend

Was machen wir im Winter,
Zur langen Abendzeit,
Wenn heulende Winde gehen,
Wenn`s friert und treibt und schneit?

Wir sitzen hinterm Ofen, -
Ein froher kleiner Kreis, -
Und fragen und erzählen,
Was nur ein jeder weiß.

Wir spielen kleine Spiele,
Zum Beispiel: blinde Kuh,
Und tanzen Ringelreihen
Und singen uns dazu.

Die Mutter sitzt am Spinnrad;
Das surrt und summt gemach.
Das Kätzchen gleich daneben
Das schnurrt dem Spinnrad nach.

Der Vater sitzt am Tische;
Das Pfeifchen in dem Mund. -
Er liest ein Buch, den Boten,
Ihm wird`s manchmal zu bunt.

Dann treibt er uns zu Bette,
Doch schlafen gibt es nicht.
Gebalgt wird in den Federn,
Bis daß erlischt das Licht.

Dann träumen wir so wonnig, -
Dieweil es draußen schneit, -
Vom baldgen Weihnachtsfeste
Und seiner Herrlichkeit!


-Gustav Tyczkowski, 25.04.1910 in Pustomyty südwestlich von Luzk Siedlungsgebiet Wolhynien - 06.03.1987 in Bremen-
@DeutscheDD
2024/12/22 23:20:01
Back to Top
HTML Embed Code: