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Das eigenhändige Herstellen von Kleidung leitet uns zu innerer Ruhe und führt uns Stück für Stück zu einem unabhängigeren Leben: unabhängig auch von den ständig sich wechselnden „Trends“ der Modewelt. „Während jetzt die Bauernmädchen die Winterzeit hinbringen, um die für ihre Arbeit so wenig standhaften Kleiderstoffe, die schwachen Strümpfe und Wäsche mühsam auszubessern, saßen sie früher am Spinnrocken, um neues Gewandzeug vorzubereiten, das ihnen in seiner Dauerhaftigkeit die winterlange Flickarbeit ersparte. (…) Die schöpferischen Kräfte, welche man zum Beispiel darin spürt, dass sich die formende Hand dem gesponnenen Faden unmittelbar mitteilt, wodurch die lebensvoll warme Wirkung gesponnenen Zeugs hervorgerufen wird, können sich nur in Ruhe und nicht in der Hast einander ‚schlagender‘ Neuigkeiten entfalten!“
(Gertrud Pesendorfer: Neue deutsche Bauerntrachten Tirol, mit Zeichnungen von Gretel Karasek, Verlag Georg D. W. Callwey, München 1938, S. 7)
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