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Steckbrief
🟠 Azofarbstoffe
Azofarbstoffe sind eine der größten und vielfältigsten Gruppen synthetischer Farbstoffe, gekennzeichnet durch die Azogruppe (–N=N–), die zwei aromatische Ringe verbindet. Diese Verbindungen sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt und werden in vielen Industrien eingesetzt.
Es gibt schätzungsweise über 2000 verschiedene Azofarbstoffe, die aufgrund ihrer Farbstabilität und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten weit verbreitet sind.
Trotz ihrer Nützlichkeit stehen Azofarbstoffe wegen ihrer potenziellen Gesundheitsrisiken unter genauer Beobachtung.
Eigenschaften:
👉Löslichkeit: In Wasser, organischen Lösungsmitteln, Ölen und Fetten löslich.
👉Stabilität: Bekannt für ihre Licht- und Waschechtheit sowie ihre chemische Stabilität.
Verwendung und Anwendungen
👉Lebensmittelindustrie: Verwendung in Lebensmitteln als Farbstoffe, meist gekennzeichnet durch E-Nummern.
👉Textilindustrie: Weit verbreitet in der Textilfärbung für intensive Farben.
👉Kosmetika: In Produkten wie Haarfärbemitteln, Lippenstiften und anderen Kosmetika.
👉Pharmazeutische Industrie: Zur Färbung von Medikamenten und Kapseln, um sie zu identifizieren und ästhetisch ansprechend zu gestalten.
Liste bedeutender Vertreter:
🛑E102 – Tartrazin: Verwendung in Getränken, Süßwaren, Konserven, etc.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig („Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“).
🛑E110 – Sunset Yellow FCF: Verwendung in Getränken, Desserts, Backwaren.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
🛑E122 – Azorubin (Carmoisin): Verwendung in Marmeladen, Süßwaren, Getränke.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
🛑E123 – Amaranth: Verwendung in alkoholischen Getränken, Fischrogen.
🇪🇺: Verboten.
🛑E124 – Ponceau 4R (Cochineal Red A): Verwendung in Getränken, Kuchen, Süßwaren.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
🛑E127 – Erythrosin: Verwendung in Kirschen in Gläsern, Süßwaren.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch in den meisten Lebensmitteln eingeschränkt.
🛑E128 – Rot 2G: Verwendung in einigen Fleischprodukten.
🇪🇺: Verboten.
🛑E129 – Allurarot AC: Verwendung in Getränken, Süßwaren, Backwaren.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
🛑E131 – Patentblau V: Verwendung in Süßwaren, Getränken.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch in einigen Ländern wie Norwegen verboten.
🛑E132 – Indigotin (Indigo Carmine): Verwendung in Süßwaren, Getränken, Medikamenten.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch in manchen Ländern wie Norwegen eingeschränkt.
🛑E133 – Brillantblau FCF: Verwendung in Eiscreme, Süßwaren, Getränken.
🇪🇺: Erlaubt.
🛑E151 – Brillantschwarz BN: Verwendung in Süßwaren, Getränken.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
🛑E155 – Braun HT: Verwendung in Schokoladeüberzügen, Süßwaren.
🇪🇺: Erlaubt, jedoch kennzeichnungspflichtig.
Gesundheitliche Risiken und Toxizität
🛑Kanzerogenität: Einige Azofarbstoffe, insbesondere solche, die im Körper zu aromatischen Aminen abgebaut werden, stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Diese Aminverbindungen können die DNA schädigen und das Krebsrisiko erhöhen.
🛑Azofarbstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen, die von Hautausschlägen bis hin zu schwereren Symptomen wie Asthma reichen.
🛑Möglicher Auslöser für Hyperaktivität bei Kindern
🛑Andere Gesundheitsrisiken: Hinweise darauf, dass Azofarbstoffe auch andere gesundheitliche Probleme verursachen können, wie etwa Auswirkungen auf die Fortpflanzung und die hormonelle Balance.
Regulierung und Sicherheit
Fazit
Trotz der weit verbreiteten Verwendung von Azofarbstoffen in verschiedenen Industrien sollten sie, wo immer möglich, reduziert oder ganz gemieden werden.
Augen auf beim Einkauf!
Quellen: IARC, BUND, EFSA), NCBI
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