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[Kapital über Geist]
Das nahende Ende der Wokeness in ihrem Ursprungsland (den USA), das die eigentlichen Machtstrukturen unangetastet lässt und von diesen daher geduldet, wo nicht unmittelbar unterstützt wird, zeigt, dass Gramsci selbst recht hatte und nicht seine diversen rein kulturell argumentierenden Vereinfacherer:
Ideologische (und damit eben auch kulturelle) Fragen sind für den Alltagsverstand der Menschen und somit für die spezifischen Entfaltungsbedingungen von Realpolitik essenziell, aber Metapolitik allein ist nicht alles. Sie ist ein bedeutender Baustein neben anderen, doch das Geistige kann das Materielle unter gegebenen Verhältnissen nicht substanziell einhegen.
(Siehe kaplaken-Band „Querfront“: Die hegemonialen Kräfte der Wirtschaft, d.h. die wichtigen Kapitalfraktionen, können mit wechselnden metapolitischen „Überbauten“ auskommen; linke Flanke, rechte Flanke, oder: LGBTQ hier, Konsum-Patriotismus dort usf. — Zeitgeist geht, Kapital bleibt. Auch deshalb kann Metapolitik für sich allein genommen nie „alles“ richten.)
P.S.: 2025 kommt das große Wokeness-Buch von Marvin Neumann bei Jungeuropa!
Grüße in die Runde.
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// folgt dem kaiser
BY Benedikt Kaiser
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