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Ein Weinschlauch im Rauch
Bibelstellen: Psalm 119
„Wie ein Schlauch im Rauch bin ich geworden; deine Satzungen habe ich nicht vergessen“ (Psalm 119,83).
Die zweiundzwanzig Abschnitte von Psalm 119 verbinden sich dadurch, dass der Psalmist den ganzen Psalm hindurch seine Wertschätzung für das Wort Gottes zum Ausdruck bringt. Gleichzeitig erzählt jeder Abschnitt seine eigene kurze Geschichte und fasst verschiedene Erfahrungen des Gläubigen zusammen, der sowohl den Glauben als auch Schwierigkeiten kennt.
Diese Passage (Ps 119,81–88) beschreibt die Erfahrung, anhaltende Not zu ertragen. Wir wissen, was Rauch bewirkt, wenn wir in der Nähe eines Feuers stehen. Er reizt und stört uns. Wir wissen darüber hinaus, was Rauch bei einem Stück Fleisch bewirkt: Mit der Zeit trocknet es aus und verschrumpelt. Wenn dies absichtlich geschieht, verhindert dieser Prozess das Verderben von Lebensmitteln. Doch das Bild von einem „Schlauch im Rauch“ (Anm. d. Ü.: od. Weinschlauch) hat einen anderen Zusammenhang.
Die Flaschen bestanden damals natürlich nicht aus Glas, sondern aus Ziegenhaut oder einem anderen Tierleder, das zusammengenäht und innen mit Harz versiegelt wurde. Bei sorgfältiger Behandlung konnte ein Weinschlauch Jahrzehnte halten. Aber ein Schlauch im Rauch drohte zu verderben. Er würde trocken und spröde werden, seine Geschmeidigkeit verlieren. Bald würde er nicht mehr in der Lage sein, das zu tun, wofür er gedacht war.
Wie treffend muss dies das Gefühl der Müdigkeit des Psalmisten beschrieben haben! Zuvor hatte er Lebensfreude und geistige Kraft gekannt: „Den Weg deiner Gebote werde ich laufen“, erklärte er (Ps 119,32). Aber jetzt, dem bedrückenden Rauch dieser Welt ausgesetzt, begann seine Seele zu verschmachten (Ps 119,81).
Aus der Geschichte weiß man, dass ein ausgetrockneter Weinschlauch oft durch großzügiges Auftragen von Öl auf seine vertrocknete Außenseite wieder gebrauchsfähig gemacht werden konnte. So wie der Geist Gottes uns all das in Erinnerung ruft, was Gott in seinem Wort verheißen hat, so können auch wir erneuert werden. Selbst wenn wir noch auf die Befreiung aus der Not warten, können wir uns dem Psalmisten anschließen und Gottes Wesen preisen, das nie versagt: „Belebe mich nach deiner Güte, und ich will das Zeugnis deines Mundes beachten“ (Ps 119,88).
[Aus The Lord Is near]
Stephen Campbell https://www.bibelstudium.de/articles/7810/ein-weinschlauch-im-rauch.html
BY biblisch, christlich, wachsam!
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