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Ein kleiner Auszug aus der Sage um Egill Skalla-Grímsson, der einen Hinweis darauf bietet, warum bei Verwendung von Runen Vorsicht geboten ist:
"Als Egill und die Seinen sich gesetzt hatten und aßen, da sah Egill, dass ein Mädchen krank auf dem Querbett lag. Egill fragte Thorfinn, wer das Weib sei, das dort so krank liege. Thorfinn meinte, sie heiße Helga und sei seine Tochter - sie hat schon lange krank gelegen. Sie litt an Auszehrung. Keine Nacht schlief sie und war wie wahnsinnig. "Habt ihr irgendwelche Mittel gegen die Krankheit angewendet?" fragte Egill. Thorfinn sprach: "Runen sind geritzt worden, und ein Bauernsohn ganz in der Nachbarschaft ist's, der dies tat. Es steht aber seitdem viel schlimmer als vorher. Kannst du, Egill, etwas wider solches Übel tun?" Egill meinte: "Möglich, dass es nicht schlechter wird, wenn ich mich daran mache." Als Egill gegessen hatte, ging er dorthin, wo das Mädchen lag, und sprach zu ihr. Er bat, sie von dem Platz zu heben und reines Zeug unter sie zu legen. Das geschah. Darauf durchsuchte er den Platz, auf dem sie gelegen hatte und fand dort ein Fischbein, auf dem Runen geritzt waren. Egill las sie. Darauf schabte er die Runen ab und warf sie ins Feuer. Er verbrannte das ganze Fischbein und ließ das Zeug, das das Mädchen gehabt hatte, in den Wind tragen.
Dann sprach Egill:
Runen ritze keiner, Rät' er nicht,
wie's steht drum!
Manches Sinn schon, mein ich,
Wirren Manns Stab irrte.
Zehn der Zauberrunen
Ziemten schlecht dem Kiemen.
Leichtsinn leider machte
Lang des Mädchens Krankheit.
Egill ritzte Runen und legte sie unter das Polster des Lagers, auf dem das Mädchen ruhte. Ihr deuchte da, als ob sie aus dem Schlafe erwache, und sie sagte, sie sei gesund, wenn auch noch schwach."
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