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Unter den Linden,
das Schauspielhaus (1818–1821, heute Konzerthaus) am Gendarmenmarkt und
das Alte Museum (1825–1830) am Lustgarten – allesamt Hauptwerke des Klassizismus in Preußen.

Zunehmend wurde Schinkel als Baugutachter tätig. Dazu gehörten zahlreiche Reisen, auf denen er zum Beispiel 1816 den erst teilweise fertiggestellten, aber bereits verfallenden Kölner Dom kennenlernte. Begeistert setzte er sich fortan dafür ein, den Bau zu erhalten und weiterzuführen. In diesem Zusammenhang wurde er zum Mitbegründer der Denkmalpflege in Preußen.

Schöpferisches Netzwerk

Durch seine zahlreichen Kontakte zu Kunst- und Geistesgrößen, darunter der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, entstand ein schöpferisches Netzwerk, mit dem sich Schinkel über künstlerisch-ästhetische Fragen austauschte. So gab er gemeinsam mit dem Beamten und Politiker Christian Peter Wilhelm Beuth von 1822 bis 1837 die Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker heraus. Diese und ähnliche Veröffentlichungen bildeten mit umfangreichen Sammlungen großformatiger Kupferstiche überwiegend antike Formen und Muster ab.
Als ästhetische Orientierungshilfe für Gewerbeschulen und Produktion sollten sie dazu beitragen, Gebrauchsgegenstände sowohl nützlich als auch schön zu gestalten und die beginnende Industrialisierung Preußens fördern.

Mit Beuth reiste Schinkel unter anderem nach England und Schottland, um die dortige Architektur und das hochentwickelte Ingenieurswesen kennenzulernen. Eindrücke von dieser Reise flossen in den Entwurf für die Bauakademie (errichtet 1832–1836, abgerissen 1962) gegenüber dem Berliner Schloß ein, dem in Konstruktion und Ausgestaltung wohl zukunftsweisendsten Bauwerk des Architekten. In der zuvor erbauten Friedrichswerderschen Kirche (1824–1830) verbinden sich romantisch-mittelalterliche Formen mit aus England stammenden Details.

Der „Schinkelstil“ setzt sich durch

Am 16. Julmond 1830 wurde Schinkel zum Geheimen Oberbaudirektor und Leiter der Oberbaudeputation befördert. Diese Einrichtung begutachtete alle staatlichen Bauvorhaben im Königreich Preußen ab einem Auftragswert von 500 Talern in wirtschaftlicher, funktionaler und ästhetischer Hinsicht. Dabei behielt sich Schinkel vor, sämtliche Entwürfe persönlich zu überarbeiten, wodurch die öffentlichen Bauten in ganz Preußen stilistisch vervollkommnet wurden. So setzte sich ein weithin verbreiteter Schinkelstil durch.
1838 wurde Schinkel schließlich zum Oberlandesbaudirektor und Architekt des Königs ernannt. Damit hatte er den Höhepunkt seiner Architektenlaufbahn erreicht.

Seit den 1830er Jahren gesundheitlich angeschlagen, hatte Schinkel in mehreren Kuraufenthalten versucht, seine Beschwerden zu lindern. Das gewaltige Arbeitspensum – zum Schluß das gesamte öffentliche Bauwesen Preußens – hatte ihn immer mehr überlastet.
Nach mehreren Schlaganfällen und einjährigem Leiden starb Karl Friedrich Schinkel am 9. Gilbhardt 1841.
Am 12. Gilbhardt wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße beigesetzt.
Seine letzte Ruhestätte, noch von ihm selbst entworfen, ist heute ein Ehrengrab des Landes Berlin.

Bericht: Andreas Teltow

Ursprung

https://www.tgoop.com/WeltenkreisBifroest



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Unter den Linden,
das Schauspielhaus (1818–1821, heute Konzerthaus) am Gendarmenmarkt und
das Alte Museum (1825–1830) am Lustgarten – allesamt Hauptwerke des Klassizismus in Preußen.

Zunehmend wurde Schinkel als Baugutachter tätig. Dazu gehörten zahlreiche Reisen, auf denen er zum Beispiel 1816 den erst teilweise fertiggestellten, aber bereits verfallenden Kölner Dom kennenlernte. Begeistert setzte er sich fortan dafür ein, den Bau zu erhalten und weiterzuführen. In diesem Zusammenhang wurde er zum Mitbegründer der Denkmalpflege in Preußen.

Schöpferisches Netzwerk

Durch seine zahlreichen Kontakte zu Kunst- und Geistesgrößen, darunter der Dichter Johann Wolfgang von Goethe, entstand ein schöpferisches Netzwerk, mit dem sich Schinkel über künstlerisch-ästhetische Fragen austauschte. So gab er gemeinsam mit dem Beamten und Politiker Christian Peter Wilhelm Beuth von 1822 bis 1837 die Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker heraus. Diese und ähnliche Veröffentlichungen bildeten mit umfangreichen Sammlungen großformatiger Kupferstiche überwiegend antike Formen und Muster ab.
Als ästhetische Orientierungshilfe für Gewerbeschulen und Produktion sollten sie dazu beitragen, Gebrauchsgegenstände sowohl nützlich als auch schön zu gestalten und die beginnende Industrialisierung Preußens fördern.

Mit Beuth reiste Schinkel unter anderem nach England und Schottland, um die dortige Architektur und das hochentwickelte Ingenieurswesen kennenzulernen. Eindrücke von dieser Reise flossen in den Entwurf für die Bauakademie (errichtet 1832–1836, abgerissen 1962) gegenüber dem Berliner Schloß ein, dem in Konstruktion und Ausgestaltung wohl zukunftsweisendsten Bauwerk des Architekten. In der zuvor erbauten Friedrichswerderschen Kirche (1824–1830) verbinden sich romantisch-mittelalterliche Formen mit aus England stammenden Details.

Der „Schinkelstil“ setzt sich durch

Am 16. Julmond 1830 wurde Schinkel zum Geheimen Oberbaudirektor und Leiter der Oberbaudeputation befördert. Diese Einrichtung begutachtete alle staatlichen Bauvorhaben im Königreich Preußen ab einem Auftragswert von 500 Talern in wirtschaftlicher, funktionaler und ästhetischer Hinsicht. Dabei behielt sich Schinkel vor, sämtliche Entwürfe persönlich zu überarbeiten, wodurch die öffentlichen Bauten in ganz Preußen stilistisch vervollkommnet wurden. So setzte sich ein weithin verbreiteter Schinkelstil durch.
1838 wurde Schinkel schließlich zum Oberlandesbaudirektor und Architekt des Königs ernannt. Damit hatte er den Höhepunkt seiner Architektenlaufbahn erreicht.

Seit den 1830er Jahren gesundheitlich angeschlagen, hatte Schinkel in mehreren Kuraufenthalten versucht, seine Beschwerden zu lindern. Das gewaltige Arbeitspensum – zum Schluß das gesamte öffentliche Bauwesen Preußens – hatte ihn immer mehr überlastet.
Nach mehreren Schlaganfällen und einjährigem Leiden starb Karl Friedrich Schinkel am 9. Gilbhardt 1841.
Am 12. Gilbhardt wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße beigesetzt.
Seine letzte Ruhestätte, noch von ihm selbst entworfen, ist heute ein Ehrengrab des Landes Berlin.

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