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Sachsinnbilder
Neben Lebewesen spielen eine Reihe weiterer Sinnbilder eine beachtliche Rolle in deutschen Bräuchen. Man denke doch nur an den Hammer als Sinnbild des Rechtes und der göttlichen Kraft. Thors Zermalmer Mjölnir ist allbekannt. Als Sinnbild der Eheschließung tritt der Hammer in der Edda wie auf den Felszeichnungen von Bohuslän auf und dieses Rechtsbrauchtum lebt im deutschen "Polterabend" z.T. noch fort. Balders Scheiterhaufen wird mit dem Hammer geweiht und bei der Landnahme bestimmte der Hammerwurf die Grenze des Besitzes. Noch in unsere Zeit ragt der "Schulzenhammer" herein (z.B. im Fläming), mit dem den Anordnungen des Schulzen Rechtskraft verliehen wurde und als Hammer bei der Versteigerung spielt er heute noch eine Rolle. In seine Klasse gehört auch jene Holzklapper, die vereinzelt jetzt noch im Gebrauch ist, so z.B. im Dorfe Sierße im Braunschweigischen. Sie trägt unverkennbar einen kleinen Hammer als Klöppel, wird vom Gemeindediener benutzt, um amtliche Bekanntmachungen anzukündigen und häufig dient sie dem Bauern, um das Gesinde zur Mahlzeit zu rufen oder als Lärmgerät bei der Treibjagd.
Das Schwert als Sinnzeichen der Freiheit, des Rechtes und der Wahrhaftigkeit tritt vereinzelt noch bei Hochzeiten auf und wird dort vor der Braut einhergetragen.
Spinnrad oder Kunkel sind Zeichen des weiblichen Hausfleißes und der weiblichen Tugend, die Schlüssel Sinnbild der häuslichen Gewalt und schon in altgermanischen Gräbern hat man den Schlüsselbund am Gürtel der Frau gefunden.
Handschlag und Weintrunk bekräftigen einen Bund oder Vertrag ("Minnetrunk", "Johanniswein" der Brautpaare), der Ringwechsel gilt gemeinhin als Ehezeichen.
Aus "Bauernbrauch im Jahreslauf" von Hans Strobel
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