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Iwan Jefremow
🚀DIE STUNDE DES STIERS
6.2 Der Preis des Paradieses
In der fernsten Vergangenheit gab es noch keine Filmdokumenration, so dass man die wichtigsten Ereignisse rekonstruieren und inszenieren musste. Die Rekonstruktionen zerschlugen mit unerbärmlicher Härte all die schönen Märchen über gütige Könige, weise Königinnen und furchtlose Ritter, die die Armen und Unterdrückten beschützten. Die Legenden über heldenhafte Heerführer und Glaubenskämpfer erwiesen sich als eine Abfolge brutaler Morde und Folter, als grausamer Fanatismus und Zerstörung schöner Städte, Staaten und fruchtbarer Landstriche. Die Geschichte der Erde, die von den fernen Vorfahren geschrieben wurde, war auf das Verschweigen des wahren Preises von Eroberungen und Herrscher- und Zivilisationenwechseln ausgerichtet - dagegen hatten die Filmrekonstruktionen der späten ÄGW offenbar die Aufgabe zu zeigen, dass die Bemühungen der Menschen, das Schöne zu erschaffen, die Lebensbedingungen zu verbessern, friedlich zusammenzuarbeiten und die Natur zu erkennen sich unvermeidlich als nutzlos herausstellen und in Unglück und Zerstörung enden würden. Mal waren es die wilden Menschenfresser, die einen mehr oder weniger zivilisierten Stamm direkt vor seinen sorgsam eingerichteten und geschmückten Höhlen auffraßen, dann wieder die assyrischen Eroberer, die vor der Kulisse brennender Städte Kinder und Greise abschlachteten und die Frauen vor den Blicken brutal gefesselter Männer, deren Unterkiefer mit Riemen an Streitwagen gebunden waren, schändeten. Vor Rodis' Augen erschienen unzählige brennende Dörfer, ausgeplünderte Städte, zertrampelte Felder, Scharen von ausge-zehrten Menschen, die wie Vieh irgendwohin getrieben wurden ... nur hätte kein Viehtreiber seine Herde jemals so behandelt. Es war offensichtlich, dass ein Mensch viel weniger Wert besaß als Vieh. Mehr noch, die Menschen wurden ständig sadistischen Folterungen unterzogen. Auf Chinas Plätzen sägte man sie langsam in Stücke, im Nahen Osten setzte man sie mit dem
After auf die Pfähle, die entlang der Straßen aufgestellt wurden, und hängte sie wie geschlachtete und gehäutete Tiere an eisernen Haken auf.
Die Technik der Massenvernichtungen wurde unaufhörlich «weiterenrwickelt». Durch Enthauptungen, Kreuzigungen, Scheiterhaufen und Pfähle konnten die Menschenmengen in den eroberten Städten einfach nicht schnell genug vernichtet werden. Man begann, zu Bündeln verschnürte Menschen auf die Felder zu legen, damit die Reiter über sie hinweg ritten. Man jagte die vor Angst wahnsinnig gewordenen Massen mit Säbeln und Speeren in die Berge, damit sie sich von steilen Abhängen stürzten. Man errichtete Mauern und Türme aus lebendigen Menschen, wobei man die aufgereihten Körper mit Lehmschichten abwechselte. Und das, was bei dieser Phantasmagorie an Massenmorden am meisten verblüffte, war der absolute Gehorsam der Menschenmassen, die von der Macht der Sieger wie hypnotisiert waren.
Ohne 🇩🇪DUR🇷🇺 ist das Leben MOLL
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